Bericht des Fachberaters vom 11. 6. 2015

Nun endlich ist es wärmer geworden. Nach einem eher tristen Mai, dürfen wir endlich auf schönere Tage hoffen. Alles blüht und sprießt zu unserer Freude. Und mögen wir uns noch so sehr daran erbauen, Arbeit im Garten gibt es mehr als genug.

So sollten die frühlingsblühenden Sträucher – wie Spirea, Deutzie, Weigelie und viele mehr – gleich nach dem Abblühen geschnitten werden. Nur an den einjährigen Trieben werden im kommenden Jahr wieder Blütenknospen angesetzt. Auch die abgeblühten Rispen vom Flieder gehören abgeschnitten.

Auch unsere Nadelgehölze, allen voran Eibe, Thujen usw., die für unsere Kleingärten zu groß werden, sollten schon in jungen Jahren durch Kürzen der Verlängerungstriebe oberhalb der Verzweigung eingebremst werden. Beste Zeit dafür: Juni!

Bei Rhododendren werden nach der Blüte die Blütenstände ausgebrochen. Vorsicht auf die Knospen für den Neuaustrieb im nächsten Jahr.

Im Juni beginnt die Hauptblütezeit für Rosen. Achtung auf Rosenrost, Sternrußtau, Rosenmehltau. Eine vorbeugende Spritzung, z. B. mit Saprol neu in Abständen von etwa 14 Tagen hält diese Ärgernisse hintan.

Unsere Sommerblumenbeete sollten 4-5 Wochen nach Pflanzung gedüngt werden. Vorerst stickstoffreich, dann aber wöchentlich Phosphor-Kali-Stickstoff-betont.

Auch der Rasen sollte bereits seine zweite Düngergabe erhalten haben. Ebenfalls Stickstoff – z. B. Nitromoncal.

Die Topfpflanzen, wie Zitronenbäumchen, Fuchsien, Engelstrompete usw. stehen nun im Freien. Auch hier die Düngegaben nicht vergessen und regelmäßiges Gießen, da die Topfpflanzen schneller austrocknen können als Pflanzen im Gartengrund.

Paradeiser werden an Stäben hochgezogen. Man köpft die Tomatenpflanzen nach dem vierten Blütenbüschel. Beim Gießen darauf achten, daß die Blätter nicht naß werden. Unsere Stangenbohnen winden sich bereits munter empor, falls wir aufmerksam die Jungpflanzen vor Schneckenfraß bewahrt haben.

Aprobos Schnecken. Im Kampf gegen sie sind wir für jedes brauchbare Mittel dankbar. Und wenn es noch dazu ein biologisches ist – doppelt danke! Ein angeblich recht gutes Mittel gegen jene ungeliebten Gartenbewohner, sollen die Früchte der Kermesbeere sein. Sie enthalten Saponine, welche die Schleimhüllen der Schnecken angreifen. Die Früchte werden getrocknet, gemahlen, und ein Kaltwasserauszug hergestellt. Etwa 2 EL auf 1 l Wasser, 30 Min. ziehen lassen und dann auf die Beete sprühen.

An Marillenbäumen kann man erfreulicherweise reiche Fruchtansätze sehen. Ebenso an Pfirsich, Birne und Zwetschke. Dafür dürften die Apfelbäume eher mäßiger tragen. Doch das ist sicherlich bezirksweise verschieden. Nach wie vor Achtung auf Birnengitterrost, Mehltau bei Apfel und Stachelbeere.

Wichtig auch das „Ausdünnen” bei überreichlichem Fruchtansatz. Die Frucht braucht genügend Platz zum Wachsen und Reifen. Außerdem darf der Baum nicht überlastet sein, damit er Blütenknospen für das nächste Jahr bilden kann. Die überschüssigen Früchte sollten mit der Schere abgeschnitten werden, die Fruchtstiele am Baum verbleiben.

Bei kräftig zurückgeschnittenen Obstbäumen entwickeln sich nun reichlich Wasserschoße. Nichtbenötigte sollten mühelos pinziert, das heißt mit dem Fingernagel abgeknipst werden.

Auch unseren gefiederten Freunden, den Vögeln, scheint es gut zu gehen. Eifrig sieht man sie Futter, sprich Insekten, also großteils Schädlinge, herbeischaffen und an ihre Jungbruten verfüttern.

Und wenn wir die Schneckenplage auch noch halbwegs in den Griff bekommen, dann bleibt uns vielleicht
doch noch einige Zeit, Zeit für Grillfreuden an lauschigen Abenden, Zeit für Urlaubspläne schmieden oder ganz einfach Zeit für ein paar besinnliche Momente. Und wenn wir dann an all die Mühen, an all den Aufwand, den wir unseren geliebten Refugien gewidmet haben denken, dann möchte ich mit Worten von Heinz Erhart schließen, die da sagen:

Die Arbeit ist oft unbequem,
die Faulheit ist es nicht, trotzdem:
der kleinste Ehrgeiz, hat man ihn,
ist stets der Faulheit vorzuzieh’n!

wg

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