Bericht des Fachberaters vom 10. 9. 2015

Nach einer langen Sommerpause sehen wir uns heute zur ersten Sitzung wieder.
Alle unsere Bemühungen im Frühjahr haben hoffentlich etliche Erfolge gebracht. Und sollte das eine oder andere doch nicht so ganz gelungen sein, so sollte man nicht verzweifeln, nicht aufgeben. Vielleicht gelingt es das nächstemal. Schon Eugen Roth meinte in einem seiner
„Ein Mensch“-Gedichte so trefflich:

Ein Mensch in seinem ersten Zorn,
wirft leicht die Flinte in das Korn,
und wenn ihm dann der Zorn verfliegt,
die Flinte wo im Korne liegt.
Der Mensch bedarf dann mancher Finte,
zu kriegen eine neue Flinte.

Darum keine neue Flinte suchen, sondern frohen Muts ans Werk. Der beginnende Herbst hält eine ganze Menge von Aufgaben für uns bereit.

Angefangen bei unserem Obstgarten. Restliche Früchte ernten. Das Kernobst recht vorsichtig abneh- men, um Druckstellen, vor allem bei Lagerobst zu vermeiden. Eventuelles Fallobst entsorgen. Angefaulte oder moniliabefallene Früchte müssen raschest entfernt werden. So verhindert man ein Über- greifen der Fäulnis auf benachbarte Früchte.

Achtung! Moniliafrüchte nicht auf den Kompost geben!

Unser Rasen hat durch die lang andauernde Hitze im Juli und August großen Dürreschaden erlitten. Doch jetzt ist die beste Zeit für Rasenreparaturen. Der Boden hat nun ideale Temparaturen, um Neu- saaten gut anwachsen zu lassen. Voraussetzung jedoch ist, daß diese Neusaaten immer feucht ge- halten werden. Sollten die nachgesäten Stellen auch nur einmal abtrocknen, so wird die Keimfähigkeit unterbrochen. Statt der zu erwartenden Rasensprießung, wird die Fläche weiterhin unbegrünt bleiben. Dort, wo wirklich nur noch trockene Steppe vorhanden ist, ein Tip für Neusaaten:

Feine Gartenerde, Quarzsand, organischer Dünger und Rasensamen bestens durchmischen, auf die mit Vertikutierer oder Gartenrechen aufgerauten Trockenstellen säen, und letzere dann dauernd feucht halten. Dies sollte bald die ersehnten Grünsprießer, unser Gras, wieder zum Vorschein bringen.

Möglichst früh im September sollten Blumenzwiebel und Knollenpflanzen für das Blühen im Frühling gesetzt werden. Stauden können jetzt geteilt werden.

Letzter Heckenschnitt noch möglich. Mit Steckhölzern kann man jetzt günstig Blütensträucher vermeh- ren. Z. B. Deutzie, Forsitie, Spirea und viele andere. Etwa 25 cm lange bleistiftstarke, einjährige Triebe werden geschnitten und so in die Erde gesteckt, daß nur eine Blattknospe herausragt.

Paradeiser werden auf der Staude oft nicht mehr ganz reif. Man kann sie abpflücken und bei mindestens 15°C lagern. Sie werden auch ohne Licht rot.

Zum Treiben von Schnittlauch sollen bereits Anfang September die Stöcke ausgegraben werden. Trocken lagern. Mitte November Wurzeln einkürzen, vergilbte Halme entfernen und die Stöcke in 35°C warmes Wasser etwa 12 Stunden lang legen. Anschließend eintopfen.

Im Staudenbeet beginnen die Ziergräser ihre Rispen zu bilden. Diese sollten nicht abgeschnitten werden. Im Spätherbst, bei Raureif, wo uns keine Blüten mehr erfreuen, bilden sie einen äußerst attraktiven Anblick.

Ein bißchen Atempause bis zur wirklich intensiven Herbstarbeit, wie Baumschnitt usw., verbleibt uns noch. Diese Zeit sollten wir nützen, um an schönen Herbsttagen, die hoffentlich noch kommen werden, nicht nur unseren Garten, sondern auch unsere nähere und fernere Umgebung zu begehen, erfahren, zu genießen. Viel Spaß auch dabei!

wg

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