Bericht des Fachberaters vom 8. 10. 2015

Der Herbst ist da. Schneller als wir alle dachten.

Nach dem fast täglichen Entfernen von abgestorbenem Laub, vom Entsorgen diversen Materials von Baum- und Gehölzschnitten, reißt die Gartentätigkeit nicht ab.

Astwerk durch den Hächsler, dürre Stauden von Sommerblumen, grob zerschnitten, alles kommt auf IHN. Ja, jetzt erkennt und schätzt man, wieviel Wert ein in einer stillen Ecke angelegter Komposthaufen hat. Nichts muß man mühsam wegschleppen, alles Pflanzliche findet seinen Platz. Und irgendwann, später, im nächsten oder übernächsten Jahr, erntet man auch hier: des „Gärtners Gold”.

Doch jetzt beginnt auch schon die wichtigste Pflanzzeit des Jahres, und dies bis Frosteinbruch.
Gut beraten ist man, wenn man sich nur wirklich einwandfreies Pflanzmaterial aus bekannten Baumschulen besorgt. Dort erhält man auch fachliche Beratung, welche Sorte auf welchen Boden, auf welchen Standort usw., paßt. Aber auch heimische Ziergehölze sollten jetzt gesetzt werden. Beim Setzen an Zäunen ist jedoch auf den nötigen Abstand zu achten. Da spätere Unannehmlichkeiten, in ein, zwei Jahren, mit den Nachbarn, im Vorhinein vermieden werden können.

Und wer sich nach dem Mond richten will: Sehr günstig für Pflanzungen solls ab dem 27. 10. für Gehölze, Obstbäume, Stauden, Beerensträucher und frühlingsblühende Zwiebelblumen sein.

Aber auch unsere alten Bäume brauchen ihre Betreuung. So werden am Stamm hochkriechende Schädlinge durch Anbringen von Leimringen in den nächsten Wochen wirksam bekämpft. Vor allem die so gefürchteten Frostspannerweibchen können ihre Eiablage in den Baumkronen nicht oder nur bedingt bewerkstelligen.

Auch sehr zu empfehlen, für das Frühjahr, eine Austriebspritzung mit einem Netzmittel auf Parafinbasis, kombiniert mit einer Kupferbeimengung. Diese Austriebsspritzung bekämpft die überwinternden Schädlinge am Baum. Wirklich wirksam wäre dies, wenn so eine Spritzung im ganzen Verein durchgeführt würde. Diese Anregung deshalb schon heute, da die dafür nötigen Vorbereitungen und Terminvereinbarungen sicherlich zeitaufwendig sind.

Durch das nun nicht mehr so heiße und eher feuchte Wetter werden Nachsaaten beim Rasen gut gedeihen. Auf keinen Fall sollte mehr gedüngt werden. Darauf achten, daß vor den ersten Schneefällen das Gras nicht zu hoch steht. Etwa 3-5 cm. (Vorbeugung gegen „Schneeschimmel“.)

Gemüsegärten mit schweren Böden, sollten bis Ende Oktober grobschollig umgestochen werden.

Wer einen Gartenteich hat, wird sich über die schönen Samenstände der diversen Gräser erfreuen. Diese sollte man aber bei der Herbstarbeit nicht abschneiden, da ansonst in die abgeschnittenen Grashalme Wasser eindringt und bei Frost die Wurzelballen dadurch zerstört werden können. Außerdem machen bei Rauhreif solche Gräser ein besonders hübsches Bild im herbstlichen Garten.

Zimmer- und Kübelpflanzen vor den ersten Frösten rechtzeitig ins Winterquartier bringen. Vorher auf eventuellen Schädlingsbefall untersuchen. Bei Fuchsien empfiehlt sich ein Rückschnitt um etwa 1/3 und vorbeugend gegen Grauschimmel (Botrytis) spritzen.

Nicht vergessen: Koniferen vor den ersten Frösten kräftig wässern, da diese Gewächse auch im Winter Flüssigkeit verdunsten und man durch Wässerung Trockenschäden im darauffolgenden Jahr minimieren kann.

Ja – und wenn nur ein Teil von dem Gesagten beherzigt und in die Tat umgesetzt wird, dann haben wir alle, einschließlich meiner Person, für die nächsten Wochen genug zu tun.

wg

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