Bericht des Fachberaters vom 12. September 2019

Nach der Sommerpause darf ich sie alle recht herzlich begrüßen. Sind auch einige von uns noch vom Urlaub erschöpft, so ist es an der Zeit uns der kommenden Herbstarbeit zuzuwenden.

Unseren Rasen haben wir Mitte August das letzte Mal gedüngt. Spätere Düngungen sollen nur mit stickstoffarmen Produkten vorgenommen werden, da ansonsten das Wachstum in den Winter getrieben wird.

Unsere Obstbäume sind Großteils abgeerntet. Verbliebene Früchte sollten ehest möglich entfernt werden um Monilia zu vermeiden. Monilia Fruchtmumien sind im Frühling nicht nur für uns, sondern auch für weit entfernte Kulturen eine erhebliche Infektionsgefahr. Monilia befallenes Material gehört in den Restmüll und nicht auf dem Komposthaufen! Leider wissen das immer noch nicht Alle.

Die Ernte von Marillen war vielerorts sehr gut, auch bei Pfirsichen recht zufriedenstellend. Bei Zwetschken trat mancherorts verstärkter Befall durch die Pflaumensägewespe auf, so kam es zu eher geringen Ernteerträgen. Doch dies ist, wie gesagt, regionsweise unterschiedlich.

Mit dem Baumschnitt für Steinobst sollten nun begonnen werden. Spätestens aber nach dem Abernten. Vor dem Auftreten der ersten Nachtfröste, etwa Ende Oktober, sollten Leimringe gegen den Frostspanner an den Stämmen der Bäume und eventuellen Stützpfählen angebracht werden. So kann man einiger maßen sicher sein, dass die flugunfähigen Weibchen des Frostspanners kleben bleiben und ihre Eier nicht in den Baumkronen ablegen.

Ein im Frühjahr durchgeführter Austrieb Spritzung ist sicherlich eine gute Ergänzung, um die vielleicht doch in den Baumkronen deponierten Ei Gelege zu ersticken.

Austriebs Spritzungen in einzelnen Gärten sind jedoch nicht besonders zielführend. Guten Erfolg kann nur eine flächendeckende Maßnahme über eine gesamte Gartenanlage bringen.

Früh im September kann man sich auch schon Gedanken machen, welche Blumenzwiebel zu setzen sind, um im Frühjahr wieder durch ihre Blütenpracht erfreut zu werden. Jetzt ist auch die Zeit um Stecklinge von Blütensträuchern zu vermehren. Bei Neuanschaffungen aus den bunten Pflanz- und Samenkatalogen achten wir besonders auf Regional heimische Angebote. Pflanzen aus fernen Ländern, also Neophyten, haben in unseren Gärten nichts verloren. Die Gefahr der Einschleppung von neuen Schädlingen, für die es bei uns keine natürlichen Feinde gibt, ist viel zu groß. Auch neue Krankheiten können durch diese Neophyten eingeschleppt werde für die unsere heimischen Kulturpflanzen, Bäume und Sträucher keine Abwehr kennen. Wir erinnern uns an das Sterben der Ulmen und Eschen. Grund war und ist ein aus Asien eingeschleppten Schlauchpilz der in seiner Heimat verhältnismäßig harmlos ist. Oder der Japanische Staudenknöterich, der einmal freigesetzt sich extrem vermehrt, bis zu 30 cm pro Tag wächst und heimische Pflanzen verdrängt.

Aber lassen wir das Unangenehme nicht über uns Besitz ergreifen. Freuen wir uns vielmehr auf die letzten noch kommenden schönen Spätsommer- und Herbsttagen, bevor wir uns voller Tatendrang in die Herbstarbeiten stürzen. So schließe ich meinen heutigen Bericht und bitte genießen sie die noch kommenden schönen Tage.

WM

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