Bericht des Fachberaters vom 8. Oktober 2020

Der Herbst hat Einzug gehalten. Unser Wetter hat sich auf kühlere Nachttemperaturen umgestellt. Dennoch werden wir mit sonnigen Tagen verwöhnt, Ideal für die Herbstarbeit die jetzt angesagt ist.

Wir nehmen den Obstbaumschnitt in Angriff. Die Steinobstbäume haben wir Großteiles schon im September bearbeitet. Nach dem Abernten des Kernobstes nehmen wir uns der Apfel- und Birnbäume an. Dichte Kronen werden ausgelichtet. Altes abgestorbenes Holz entfernt. Alte Leimringe entsorgt und durch neue ersetzt. Den Stützpfahl, so vorhanden, nicht vergessen! Der Frostspanner ist sicher schon bereit für den Aufstieg.

Sollten wir uns zur Pflanzung neuer Obstgehölze entschließen, so ist jetzt der richtige Zeitpunkt dafür. Ab Anfang Oktober bieten die Baumschulen unterschiedlichste  Sorten an. Beim Kauf sollte man sich wirklich gut beraten assen. Zum Beispiel: Welche Sorte sich für den jeweiligen Standort und Lage am besten eignet. Nur so bleibt man vor späteren bösen Überraschungen verschont.

Beim Pflanzen sind dann einige wichtige Kriterien zu beachten. Falls man diese Hinweise nicht schon in der Baumschule erhält gilt als Grundregel folgendes: Zuallererst wird eine ausreichend große Pflanzgrube ausgehoben und darauf geachtet, dass die spätere Baumscheibe nicht zu klein gerät. Ein Stützpfahl wird eingeschlagen. Dieser sollte nicht zu dünn sein und in der üblichen Windrichtung vor dem neuen Bäumchen stehen. Nur so kann er sicheren Halt bieten.

Dann wird das Bäumchen eingesetzt. Zuerst die abgestorbenen Wurzelteile entfernen und die verbleibenden Wurzeln vorsichtig in der Pflanzgrube ausbreiten. Gute Erde in das Pflanzloch einbringen (keinen Dünger!). Vorsichtig festtreten und anschließend einwässern. Nicht vergessen – die Veredlungsstelle soll mindestens 5-10 cm aus der Erde ragen. Dann das Stämmchen am Stützpfahl befestigen. Am besten eignet sich dafür ein etwas stärkeres Hanfseil oder ein Fahrradschlauch. Keinesfalls jedoch Draht. Dieser könnte später einwachsen und unserer Neupflanzung ernsten Schaden zufügen.

Der Oktober ist aber auch die ideale Pflanzzeit für unsere Zierpflanzen. Ob dies nun Stauden oder Nadelgehölze sind, der Fachhandel bietet mehr als wir pflanzen wollen oder können. Ebenfalls Stecklinge von Stauden können noch gemacht werden. Hierzu schneidet man einjährige Triebe mit etwa drei Augen ab und steckt sie mindestens zwei Augen tief in die Erde, ein Auge soll aus dem Boden herausstehen. Vielmehr ist nicht zu tun, als zuzuwarten, dass der Steckling antreibt.

Blumenzwiebeln für die Frühlingsblüher werden jetzt ebenfalls gesetzt. Auch in unseren Gemüsegärten hat der Herbst Einzug gehalten. Gut ausgereiftes Gemüse, vor allem unser Wurzelgemüse kann bei Schönwetter geerntet werden. Beste Lagerbedingungen sind bei etwa 2-3° C und hoher Luftfeuchtigkeit.

Unsere Paradeiser werden, wenn die Nachttemperatur  unter 10° C sinkt, abgenommen. Sie können bei Temperaturen bis 20° C im Raum nachreifen. Sie brauchen dazu kein Licht.

Die Kübelpflanzen sollen nun nach und nach ins Winterquartier übersiedeln. Sollten die Nachttemperaturen sich dem Gefrierpunkt nähern, so ist es allerhöchste Zeit umzusiedeln. Die Winterquartiere  sollten eine Temperatur von etwa 5-10° C bieten. Die Pflanzen vor dem Überwintern unbedingt auf Schädlingsbefall kontrollieren und nötigenfalls bekämpfen. So haben wir die Gewähr, auch im nächsten Jahr wieder gesunde, schöne Pflanzen zu haben.

Ich glaube also, wir alle haben noch einiges für die nächsten Wochen zu tun. Auf jeden Fall sollte es Spaß machen und gelingen, das wünsche ich ihnen.

WM

Kommentare sind geschlossen.