Bericht des Fachberaters vom 12. 9. 2013

Ein sehr ereignisreicher heißer Sommer ist nun fast zu Ende. Die ausgedehnten Super-Hitzetage konnten uns echt zum Schwitzen bringen und der Trinkbedarf erreichte ungeahnte Höhen, wie auch die bevorste- hende Wasserrechnung für unsere Gärten.

Ja – unsere Gärten. Und erst die Bewohner in unseren Gärten. Die Pflanzen und Gewächse in unseren Refugien haben die Köpfe hängen gelassen. Das Gras kämpfte verbissen gegen die Dauerbestrahlung und an allen möglichen Stellen bildeten sich trotz eifriger Gießerei unansehnliche braune Flecken in den Rasenflächen. Zwetschken, Birnen und Äpfel wurden in zum Teil unreifem Zustand von Heerscharen gierig gefräßiger Wespen angeknabbert. Die Folge Fruchtfäule und Moniliabefall. Andererseits brachten Marillenbäume zum Großteil fast unglaubliche Mengen an Frucht, da zum Zeitpunkt der Reife die Wespenplage eher gering war. Auch die Verarbeitung dieser Massenfrüchte, noch dazu bei extremen Hitzebedingungen, war wahrlich kein Honigschlecken, doch auch das wurde von uns bewerkstelligt.

Die Hoffnung auf einen halbwegs „normalen“ Herbst bleibt uns jedoch. Auch wenn der beginnende Herbst eine ganze Menge von Aufgaben und Arbeiten für uns bereithält.

Angefangen bei unserem Obstgarten. Fallobst entfernen! Das Kernobst soll recht vorsichtig abgenommen werden, um Druckstellen, vor allem bei Lagerobst, zu vermeiden. Angefaulte, angenagte oder moniliabe- fallene Früchte raschest entfernen. So verhindert man ein Übergreifen der Fäulnis auf andere Früchte.

Achtung! Moniliafrüchte nicht auf den Kompost, sondern mit Restmüll entsorgen!

Die beste Zeit für Rasenreparaturen ist jetzt. Und diese Reparaturen sind fürwahr nötig. Sollen doch die ganzen häßlich-braunen Flecken aus unserem Wiesengrün verschwinden. Die dürren Stellen auskratzen, frische Gartenerde zufügen, Rasensamen streuen und mit einer dünnen Erdschicht bedecken. Dann mäßig anfeuchten und mehrmals am Tag kontrollieren, ob die neuangesetzte Saat immer feucht gehalten ist. Beginnt der Samen nämlich zu keimen, darf er nicht austrocknen, da ansonst die zarten Keimlinge absterben. Statt der erwarteten Begrünung, werden wir dann weiterhin mit unansehnlich-kahlen Stellen konfrontiert. Also nochmals – feucht halten!

Die Pflanzzeit für Obstgehölze beginnt mit Ende September, Anfang Oktober und endet bei Frosteinbruch. Ausgenommen sind Marille, Pfirsich und Wein, da diese zu den besonders frostempfindlichen Sorten zählen. Wie bereits schon früher erwähnt, sollten Obstgehölze nur von wirklich rennomierten Baumschulen bezogen werden. Dort erhält man auch die Fachberatung, welcher Baum für welchen Standort, für welchen Boden, geeignet ist.

Auch für Nadelgehölze ist nun die günstigste Pflanzzeit. Die Jungpflanzen sollen genug neue Wurzeln bilden, welche dann im Winter ebenfalls Feuchtigkeit aufnehmen können.

Kübelpflanzen können schön langsam an die ruhigere Winterzeit gewöhnt werden. Weniger wässern und keine Düngegaben mehr geben. Fuchsien vor den ersten Nachtfrösten in ihre Winterquartiere bringen.

Blumenzwiebel, für das Blühen im Frühling, sollten im September gepflanzt werden. Letzter Hecken schnitt möglich. Mit Steckhölzern kann man jetzt günstig Blütensträucher vermehren. Z. B. Deutzie, Forsitie, Spirea und viele andere. Etwa 25 cm lange bleistiftstarke einjährige Triebe werden geschnitten (etwa 3-4 Augen) und so in die Erde gesteckt, daß nur eine Blattknospe herausragt.

Alte Himbeerruten werden nun bodeneben abgeschnitten. Neue Ruten bleiben stehen, etwa 10 der stärk- sten pro Laufmeter. Überzählige werden ausgerissen.

Und bis zu unserer wirklich großen Herbstarbeit im Garten, wie Baumschnitt usw., verbleibt uns noch etwas Zeit. Und diese Zeit sollten wir nützen, an den nun hoffentlich doch noch kommenden schönen Herbsttagen nicht nur unseren Garten, sondern auch die Natur um uns herum so richtig zu genießen. Ob das nun eine Wanderung durch die herbstlichen Wälder, ein Ausflug in unsere herrliche Bergwelt – oder an lauen Herbstabenden ein Beisammensein in gemütlicher Runde, etwa beim Heurigen oder im eigenen Garten, ist – jedefalls – viel Spaß auch dabei!

wg

Bericht des Fachberaters vom 8. 7. 2013

Endlich hat uns der Juni mit schönen, warmen Vorsommertagen verwöhnt. So kann man allerorten die Rosen blühen sehen. Auch alle anderen Pflanzen befleißigen sich eines verstärkten Wachstums. Dies alles bringt aber nicht nur reine Freude, nein, es treibt uns auch zu verstärkten Tätigkeiten in unseren grünen Reichen an.

Der Befall durch Blüten-Monilia, mit anschließender Triebspitzendürre hat zusätzlichen Schaden verursacht. Hoffentlich wurden sämtliche dürren Triebe bis ins gesunde Holz zurückgeschnitten und mit dem Restmüll entsorgt. Nur so kann man die Ausbreitung eindämmen. Vorbeugende Spritzungen in die Vor-, Haupt- und Nachblüte tun ihr übriges. Doch muß man sagen, daß die Schädigungen ortsmäßig recht unterschiedlich passierten.

Ebenfalls hat der Birnengitterrost seine orangenen Tupfen auf die Blätter gesetzt. Eine Spritzung mit Baycor, bei trockenem, windstillem Wetter, kann die Ausbreitung einschränken.

Auch die Kräuselkrankheit hat so manchen Pfirsichbaum getroffen. Sind die Blätter erst einmal befallen, hilft keine Behandlung. Abpflücken und Entsorgen der Blätter mit Restmüll ist die einzige Möglichkeit. Auch hier weisen wir immer wieder darauf hin, daß vorbeugend mit einer Kupferlösung zu spritzen ist. Dies bereits schon im Spätherbst, wenn etwa zwei Drittel des Laubes vom Baum ist. Später, an frostfreien Tagen, im Februar und im März, nochmals spritzen. Das recht reichlich, so daß der Baum richtig „eingewaschelt“ wird. Dies jedoch nur bis vor die Knospenschwelle, da späteres Spritzen Laubfall bewirkt.

Auch sämtliche saugenden Schädlinge und Pilzerkrankungen sind wieder im Vormarsch. Angefangen von un- seren „geliebten“ Läusen, bis Kirschfruchtfliege, Birnenpockenmilbe, Apfelblütenstecher und Mehltau. Wobei die Ernte der Kirschen großteils schon abgeschlossen ist und wir die Auswirkung der Tätigkeit der Kirschfruchtfliege zur Genüge kennenlernen durften. Bei Pilzbefall hilft in vielen Fällen oft schon das Abpflücken oder Wegschnei- den der geschädigten Triebe. Wir wollen nicht immer gleich zur Giftspritze greifen, da wir ja nicht nur Schädlinge, sondern auch Nützlinge treffen können. Außerdem wird uns die Handhabung mit Spritzmittel durch den Gesetzgeber immer schwieriger gemacht. So soll der Sachkundenachweis, der zur Spritzung notwendig ist, um etliche Stunden ausgedehnt werden. Jedoch ist Genaueres noch nicht bekannt.

Aber auch Positives ist zu berichten. So scheint uns heuer ein richtiges Marillen- und Apfeljahr in den Garten zu stehen. Auch hier bringt uns Freude wieder auch Arbeit. Ist es doch wichtig, den überreichen Fruchtansatz rechtzeitig auszudünnen. Wie bekannt, bringt jeder Baum ein gewisses Gewicht an Frucht. Verteilt sich dieses Gewicht aber auf eine Vielzahl von Früchten, so wird man kleine Dinger ernten. Was bringen uns 100 kirschgroße „Rangerln“, wenn wir mit 35 großen, ausgereiften Früchten unsere Nachbarn beeindrucken können.

Nun einiges zu unserem Rasen. Dieser hat sich recht prächtig erholt. Haben wir doch nach zweitem Rasen- schnitt vertikutiert. Anschließend etwas Quarzsand ausgebracht und nachgesät. Anschließend feucht gehalten. Wenn erst einmal der Samen keimt, wird keine Trockenheit vertragen, und die jungen Triebe sterben ab. Statt einer neuen grünen Fläche, lacht uns ein trockener Boden an. Doch das wissen wir ja, und haben dementsprechend gehandelt. Auch ausreichende Düngung wurde durchgeführt. Ob es sich dabei um organische oder andere Dünger handelt, bleibt jedem selbst überlassen. Nur eines sollte man wissen, Rasen ist ein echter Stickstoff-Fresser. Also zwei- bis dreimal Düngung im Jahr schadet nicht. Zu bedenken, die Düngegaben eher mäßig als zuviel einsetzen.

Im Gemüsegarten tat sich auch schon allerhand. Rechtzeitig für unsere Diät haben wir schon Salat geerntet. Paradeiserpflanzen sind bestens gewachsen, und wir können uns an den gelben oder roten Früchten, je nachdem, laben. Auch unsere Stangenfisolen haben schon den ersten Meter in Angriff genommen.

Himbeeren und Brombeeren haben uns schon Früchte gebracht. Ebenso Ribisel, ob schwarz, rot oder weiß, alles hängt schon reif an den Büschen. Achtung: Befallene Blätter von der Johannisbeerblasenlaus sind kurzwegs abzuknipsen und im Restmüll zu entsorgen. Auch die Stachelbeeren sollen nicht vergessen sein. Überreich am Büschchen hängend, erfreuen sie uns besonders, da der ekelige Amerikanische Stachelbeermehltau sich nicht eingestellt hat. Und die Erdbeeren, die in den Supermärkten angeboten werden, brauchen wir nicht mit neidvollen Blicken beachten. Denn unsere, die echten Gartenerdbeeren, haben uns bereits bestens geschmeckt.

Nichts desto Trotz, bringen uns die kommenden Wochen arbeitsreiche, aber auch schöne Tage. Schöne Tage in einem entfernten Urlaubsort, von wo zurückkommend, wir uns endlich erholen können, erholen, in unseren, wie schon vorher erwähnten Refugien.

wg

Bericht des Fachberaters vom 10. 6. 2013

Nach den schier endlosen Regentagen, welche regional zu verheerenden Überflutungen geführt haben, scheint sich nun doch endlich besseres Wetter am Horizont abzuzeichnen. Fast all unsere Gartenarbeiten kamen beinahe zum Erliegen. Alle noch so gut gemeinten Tips und Ratschläge ertranken in den Regenfluten. Doch wir lassen uns nicht entmutigen – um so eifriger werden die aufge- schobenen Arbeiten wieder in Angriff genommen.

Durch das vorhin schon angesprochene feuchte Wetter, kam es bei den verschiedensten Kulturen zum Teil zu großen Schäden. So ist der Befall der Marillenbäume durch Monilia wieder stark. Hoffentlich wurden sämtliche dürren Triebe (Triebspitzendürre) bis ins gesunde Holz zurückgeschnitten und mit dem Restmüll entsorgt. Nur so kann man die Ausbreitung der Monilia eindämmen. Vorbeugende Spritzungen in die Vor-, Haupt- und Nachblüte (mit Baycor) tun ihr übriges.

Mehltau nicht nur an Apfelbäumen sehr stark. Abschneiden und entsorgen. Bei starkem Befall spritzen. Ebenfalls hat der Birnengitterrost bereits seine orangenen Tupfen auf die Blätter gesetzt. Eine Spritzung mit Baycor, bei trockenem, windstillem Wetter, kann die Ausbreitung einschränken.

Und ganz stark wirkte sich in manchen Bezirksteilen der Befall der Frostspannerraupen aus. „Was sind denn das für Würmer, welche sich an Fäden vom Baum herunterlassen?“ So von einem Garten- besitzer gestellte Frage. Auf die Antwort: „Direktmaßnahme wäre eine Spritzung mit einem Insektizid, vorbeugend jedoch bei den ersten Nachtfrösten im Herbst das Anbringen von Leimrigen am Baumstamm.“ Wenn man dann aber zu hören bekommt, daß diese Arbeiten zu aufwendig und arbeitsinten- siv seien und man dafür keine Zeit habe. Man weiters auf die Anregung und den Vorschlag, daß es doch Firmen gäbe, welche in jedem Firmenverzeichnis leicht zu finden wären, welche diese Arbeiten übernehmen, als Antwort bekommt, daß dies sicherlich teuer ist und diese Arbeiten vielleicht der Fach- berater, womöglich kostenlos, übernehmen würde (faktisch als Serviceleistung), dann darf man sich nicht wundern, daß die Beratung baldigst ein Ende findet. Wie auch der Baum, der kahlgefressen wird und in der Folge irgendeinmal abstirbt. Doch so eine Ansicht, Gott sei Dank, vertrat nur ein Gartenbesitzer. Wie man hört, gehören auch solche Erlebnisse zum Tagesgeschehen eines Fachberaters.

Auch die Kräuselkrankheit hat so manchen Pfirsichbaum heimgesucht. Auch hier vorbeugend mit Kupferlösung vor der Knospenschwellung spritzen. Sind die Blätter erst einmal befallen, hilft keine Behandlung. Abpflücken und Entsorgen der Blätter im Restmüll ist die einzige Möglichkeit.

Ebenfalls begünstigt durch das feuchte Wetter, sind sämtliche saugenden Schädlinge wieder im Vormarsch. Angefangen von unseren „geliebten“ Läusen, bis Kirschfruchtfliege, Birnenpockenmilbe, Apfelblütenstecher und diverses andere Gekräuche. Und – SCHNECKEN.

Doch etwas Positives hat das feuchte Wetter doch – unser Gras, unser Rasen, erholt sich prächtig nach der langen Winterdürre und wächst und wächst. Nun sollte er regelmäßig geschnitten werden. Auch eine Düngung wäre durchzuführen.

Sollte die Sonne sich doch noch hervorwagen, so warten vielerlei Arbeiten auf uns: Heckenschnitt an Ziersträuchern ist durchzuführen. Kirschbäume nach der Ernte zurückschneiden. Bestände auf Schäd- linge kontrollieren (Apfelwickler und andere Raupen, Blutlaus, Schorf um nur einiges zu nennen). Abgefallenes, unreifes Obst entsorgen, bei starkem Fruchtbehang ausdünnen. Letzte Düngemöglich- keit bei Obstbäumen. Verblühte Rosen zurückschneiden und bei Pilzbefall mit einem Fungizidpräparat spritzen. Bereits abgeblühte, eingezogene Blumenzwiebel, die nicht an Ort und Stelle bleiben sollen, werden jetzt aus dem Boden genommen (trocken lagern und im Herbst an gewünschter Stelle einset- zen). Gemüse ernten und Unkraut jäten.

Das alles bringt, an den vielleicht doch noch kommenden schönen Tagen, wettermäßig meine ich, eine Menge Arbeit für uns alle. Daß wir dabei nicht verzagen und auch noch Vergnügen dabei haben sollen, das wünschen wir, die Fachberater, Ihnen allen!

wg

Bericht des Fachberaters vom 13. 5. 2013

Nach einigen Sonnentagen machten die Eisheiligen ihrem Namen alle Ehre. Doch langsam geht es mit den Graden wieder aufwärts, und unsere Gartenarbeiten werden wieder etwas schwitziger werden.

Die Rasenflächen haben wir durch Nachsaaten ausgebessert, fleißig gegossen, gedüngt und regel- mäßig geschnitten. Etliche Unkräuter im Rasen machen uns noch zu schaffen, aber mit etwas Fleiß und den richtigen Mitteln werden wir auch diese Herausforderung erfolgreich bewältigen.

Die heuer bereits wieder aufgetretenen Schädigungen durch den Buchsbaumzünsler haben so manchen Gartenbesitzer zu drastischen Maßnahmen geführt. Etliche Büsche, die über Nacht kahlgefressen wurden, sind aus den Gärten entfernt worden. Hoffentlich aber nicht in die Bio-Kübel, sondern in den Restmüll. Nur die besonders Standhaften, welche sich von ihren liebgewordenen Buchsbäumen nicht trennen konnten, haben zu Mitteln diverser Firmen gegriffen. Darauf vertrauend, daß das eine oder andere Mittel diesem gefräßigen Wurm den Garaus macht. Zu wünschen wäre ihnen, daß dieser Kampf nicht auch mit einer Rodung endet.

Doch sollen auch erfreulichere Themen angesprochen werden. So ist der Befall von Blütenmonilia
mit einhergehender Triebspitzendürre eher gering. Die Fruchtbildung bei Steinobst ist recht gut, nur bei Zwetschken eher mäßig. Bei Kernobst ist der Fruchtansatz recht unterschiedlich. Aufmerksam zu achten ist auf Birnengitterrost (bei Auftreten mit Baycor spritzen) und Mehltau (zurückschneiden bis ins gesunde Holz, Abschnitte nicht auf den Kompost, sondern in die Restmülltonnen werfen).

Wichtig das „Ausdünnen” bei überreichlichem Fruchtansatz. Die Früchte brauchen genügend Platz zum Wachsen und Reifen. Die überschüssigen Früchte sollten mit der Schere abgeschnitten werden, die Fruchtstiele am Baum verbleiben. Doch dazu ist noch etwas Zeit.

Bei kräftig zurückgeschnittenen Obstbäumen entwickeln sich nun reichlich Neutriebe. Nichtbenötigte sollten mühelos pinziert, das heißt mit dem Fingernagel abgeknipst werden.

Die frühlingsblühenden Sträucher – wie Spirea, Deutzie, Weigelie und viele andere – sollten gleich nach dem Abblühen geschnitten werden, da ja nur an den einjährigen Trieben wieder Blütenknospen angesetzt werden. Und wer möchte sich nicht im nächsten Jahr an neuer Blütenpracht erfreuen?

Austreibende Rosen werden zurückgeschnitten. Eventuell notwendige Spritzungen durchgeführt.

(Sachkundenachweis!)

Staudenbeete unkrautfrei halten. Eventuelle Neupflanzungen bewerkstelligen. Dahlien und Gladiolen nach den Eisheiligen setzen. Ebenso können Kräuter und Gemüsepflanzen bei einer Bodentemperatur von mindestens 10-12° angesät werden.

Paradeiser werden an Stäben hochgezogen. Die untersten Blätter werden entfernt, so verhindert man am ehesten Pilzbefall. Man köpft die Tomatenpflanzen nach dem vierten Blütenbüschel. Beim Gießen darauf achten, daß die Blätter nicht naß werden.

Bedingt durch die letzten warmen Tage beginnen auch die Stangenbohnen sich emporzuwinden, und wenn wir die Schnecken entfernt haben, die sich an den Jungpflanzen gütlich tun wollen, werden
wir auch sicherlich baldigst Fisolen ernten können. Die gleiche Aufmerksamkeit lassen wir ebenfalls unseren Salatpflanzen zuteil werden, da auch der Platz in den Salatschüsseln nicht leer bleiben soll.

Balkonkästen säubern und neu bepflanzen. Auch dies ist eine Arbeit, die auf uns wartet.

Auch den Vögeln, leider in eher bescheidener Anzahl, scheint es gut zu gehen. Eifrig sieht man sie Material sammeln um in den gereinigten Nistkästen ihre Nester anzulegen. Futter, sprich Insekten, also großteils Schädlinge (das Angebot wird mit jedem Tag mehr), herbeizuschaffen wird ihre nächste Aufgabe sein. Wobei sie durch diese Tätigkeit die wirklich wichtigsten Helfer in unseren Gärten sind.

Wenn uns dann vielleicht noch Zeit bleibt, für Gedankenaustausch am Gartenzaun, mit Nachbarn oder guten Freunden, wobei dies vielleicht die gleichen Personen sind, dann sind die Mühen, der Aufwand, die Plagen, die wir unseren Refugien gewidmet haben, vergessen. Auch dabei – viel Spaß!

wg

Bericht des Fachberaters vom 8. 4. 2013

Seit unserer letzten Sitzung hat sich im In- und Ausland allerhand getan. Wir aber wollen uns heute mit Gärten beschäftigen. Hier sind wir sehr wohl in der Lage, einiges zu bewegen.

Frühling! Frühling? Die zuerst zaghaft hervorlugenden Blütenköpfchen von Winterling, Schneeglöckchen und Krokus haben sich nach Vollblüte bereits wieder unter einer Schneedecke versteckt. Priemeln und Veilchen, Hyazinthen, Tulpen und Narzissen waren gerade dabei, ihre Blüten zu entwickeln, als sie ebenfalls mit Schnee bedeckt wurden. Dieser Frühling spielt einfach verrückt,

Alle nachfolgenden Empfehlungen können natürlich nur dann wirksam sein, wenn das Wetter uns nicht nochmals mit winterlichen Kapriolen überrascht.

Die erste Düngergabe für unseren Rasen konnten wir gerade noch ausbringen (empfohlen wird eine Stickstiffdüngung, da sämtliche anderen Düngestoffe in unseren Wiener Böden ohnehin bereits überaus reichlich vor- handen sind), als alles ebenfalls unter einem dünnen Schneemantel verschwand. Sollte sich die weiße Pracht nun doch endlich verabschieden, können wir verspätet mit unserer Rasenbehandlung fortfahren. Unsere Gräser erholen sich langsam aus ihrer Winterruhe. Für ein eventuelles Vertikutieren sollte besser bis nach dem zweiten Rasenschnitt gewartet werden, da sich bis dahin die wintergeschwächte Grasnarbe gefestigt hat. Nicht zu vergessen, in die vertikutierte Fläche etwas Quarzsand einstreuen, da dies den Boden lockert, und bekanntlich Licht, Luft und Wasser für gesunden Boden nötig und somit für das Wachstum unserer Gräser vorteilhaft ist.

Zu unseren Obstbäumen. Da wir ja alle fleißig waren, so ist der Baumschnitt bereits abgeschlossen. Dürres Astwerk, Fruchtmumien entfernt, Wundverschluß angebracht. Nur unsere all zu wild treibenden Patienten sollten jetzt geschnitten werden. Den jährlichen Schnitt bei den Pfirsichbäumen sollten wir ebenfalls in Angriff nehmen. Die Kronen müssen jährlich zurückgeschnitten werden, um einerseits das Verkahlen der Äste, anderseits die Fruchterträge für das kommende Jahr sicherzustellen. Der Schnitt kann noch während der Blüte passieren.

Neu zu setzende Obstbäume müssen so tief gepflanzt werden, so, wie sie in der Baumschule gestanden sind. Zu beachten ist jedenfalls, daß die Veredlungsstelle ca.10 cm aus der Erde herausragt. Wichtig ist auch das Einsetzen eines Baumpfahles vor Einbringen des Baumes in die Pflanzgrube. Und daß wir unser Pflanzmaterial nur in einem wirklich guten Fachbetrieb erstanden haben, ist uns allen klar.

Sollten unsere Marillenbäume zu blühen beginnen und kaltes, regnerisches Wetter einsetzen, so ist mit Befall von Blütenmonilia zu rechnen. Jeder erinnert sich noch an vorjährige starke Befälle an unseren Steinobst- kulturen durch Blütenmonilia und Triebspitzendürre, besonders der Marille. Daher wäre eine wirksame Bekämpfung nicht nur anzuraten – nein, unbedingt erforderlich. Während der Blüte von Kirsche, Weichsel, Zwetschke, Pflaume und vor allem bei Marille kann eine 2-3malige Spritzung mit einem zugelassenen Pflanzenschutzmittel vorgenommen werden (z.B. Baycor, bei beginnender, voller und abwelkender Blüte). Mehrmals deshalb, weil nicht alle Blüten zur gleichen Zeit geöffnet sind, und der Moniliaerreger über die Narben in die Pflanze eindringt.

Im vergangenen Jahr war auch ein starker Befall der Buchsbäume durch den Buchsbaumzünsler aufgetreten. Deshalb verstärkte Aufmerksamkeit nötig! Gegenmaßnahmen ergreifen!

Unsere Kübelpflanzen langsam durch Zufuhr von Frischluft abhärten. Die Übersiedlung Mitte Mai dürfte dann keine allzu großen Probleme mit sich bringen. Dies gilt auch für Fuchsien. Sie können nun umgetopft, mit frischer Erde versehen werden und um etwa 1/3 rückgeschnitten werden. Dies jedoch nicht gleichzeitig, da das ein zu radikaler Eingriff wäre, sondern in Abständen von 2-3 Wochen.

Und auch unsere Vögel, die wir diesmal ziemlich lange durchfüttern mußten, zwitschern wieder munter. Füttern sollten wir sie nicht mehr, da sie ja von unseren Kulturen die Schädlinge absammeln sollen. Und wenn wir darauf achten, daß Nistkästen sicher vor Räubern, und vor allem sicher vor Katzen sind, die leider immer häufiger auf unsere braven Helfer Anschläge verüben, dann werden wir erleben und die Freude haben, wieder mehr Jungvögel in unseren Gärten beobachten zu können.

Und auch wir wollen ausschwärmen in den kommenden Tagen, suchen in diversen kleinen, großen und größten Gärtnereien, und finden immer noch das eine oder andere Pflänzchen, finden den Strauch, den Baum, etwas was in unserem grünen Reich noch fehlen könnte. – Viel Spaß dabei!

wg