Bericht des Fachberaters vom 13. 3. 2014

Nach langer Winterpause sehen wir uns wieder. Winter? Wann war der eigentlich? Ein paar Tage war es etwas kälter, ein- oder waren es zweimal, gab‘s sogar Frost. Aber war‘s das eigentlich schon? Wenn ich, bei manchen Spaziergängen, in unsere Gärten schau, dann muß ich sagen: Ja!
Milde Temperaturen, um die Mittagszeit oft angenehme Wärme, bei strahlendem Sonnenschein, der Frühling dürfte schon seinen Fuß über die Gartenschwellen setzen.
Vögel, unsere braven Helfer, die wir im Winter gut füttern wollten, haben die Futterhäuschen kaum besucht, sie hatten ja genug „natürliche Nahrung“ gefunden. Die Futterkästen sollten langsam entfernt werden. Sollten sich doch unsere Vögel mit den nun auftretenden Schädlingen ernähren.
Die ersten Frühlingsboten, wie Winterlinge, Schneeglöckchen und Priemeln lugen überall aus dem Boden und vereinzelt sieht man schon das Laub der Narzissen und Tulpen sprießen.
An trockenen Tagen sollten Apfel- und Birnbäume, die schwaches Wachstum aufweisen ausgelichtet werden, um so die volle Triebkraft auf die verbleibenden Knospen zu leiten. An frostfreien Tagen können neue Obstbäume gepflanzt werden. Veredlungen sind jetzt möglich (Pfropfung!)
Eine Austriebsspritzung, duchgeführt von einer hiezu berechtigten Firma, sollte jetzt vereinsweit durchgeführt werden. Vorher sind eventuell noch hängen gebliebene Fruchtmumien von den Bäumen zu entfernen, da der kilometerweite Sporenflug von diesen Mumien dadurch unterbunden wird.
Ebenfalls die Kupferspritzung, die wir wahrscheinlich schon zu einem früheren Zeitpunkt gemacht haben, sollte knapp vor Knospenschwellen wiederholt werden. So haben wir voraussichtlich viel gegen die Kräuselkrankheit bei Pfirsich und Nektarine gemacht.
Der Befall von Kirschen, Weichseln und vor allem bei Marillen durch Blütenmonilia ist besonders groß. Sobald die ersten Blütenspitzen sichtbar werden, ist diese Pilzkrankheit zu bekämpfen (z. B. Baycor). All diese Spritzungen, sollten in tropfnasser Benetzung erfolgen. Nur so wird eine optimale Wirkung zu erzielen sein.
Unser Rasen wird mit Startdünger gleichmäßig bestreut. Erst später, nach dem zweiten Rasenschnitt, kann an ein Vertikutieren gedacht werden.
Frühbeete können nun angelegt werden und erste Aussaaten sind möglich. Auch die Rosen können nun zurückgeschnitten werden (auf etwa drei bis vier Augen).
Zur nochmaligen Erinnerung: Auch an unsere Koniferen ist zu denken. Sie leiden, besonders heuer, unter der winterlichen Trockenheit. Diese Trockenschäden zeigen sich erst später im Jahr.
„Was hat nur die Thuje, die bis dato so herrliche Blaufichte? Welcher Schädling ist hier am Werk?“ Diese und ähnliche Fragen können wir fast jedes Jahr wieder hören. Und im Endeffekt stellt sich heraus: Kein Schädling – Trockenschaden. Um also solchen Überraschungen vorzubeugen wird empfohlen, die Immergrünen kräftig zu wässern.
Bei Wacholder (Zwischenwirt) ist auf den Birnengitterrost zu achten. Befallene Astpartien entfernen, und auch gleich den Birnbaum beobachten. Beim ersten Auftreten der kleinen orangeroten Flecken spritzen (z. B. Baycor). Mit einer eventuellen zweiten Spritzung kann man das Problem in den Griff bekommen. Wir denken mit Schrecken an vergangene Jahre, wo es regional fast zum totalen Birnenausfall gekommen ist.
Kübel- und Balkonpflanzen langsam ans Licht gewöhnen. Auch der Kompost bedarf unserer Aufmerk- samkeit. Hat er doch über die Wintermonate gute Arbeit geleistet und wartet nun auf sein Umsetzen!
Also stürzen wir uns in die Arbeiten, aber es muß nicht gleich allzu heftig sein! In Samenkatalogen,
in Pflanzenprospekten wollen wir auch noch schmökern. Uns überlegen, was wir, bedingt durch den warmen Winter, gegen die wahrscheinlich vermehrt auftretenden Schädlinge machen können.
Was wir besser machen, welche Fehler wir künftig vermeiden möchten. Dafür wünschen wir viel Spaß und Erfolg im anlaufenden Gartenjahr.

wg

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