Bericht des Fachberaters vom 9. 4. 2015

Schneeglöckchen, Winterlinge und Krokusse blühen um die Wette, und auch die Knospen an Bäumen und Sträuchern sieht man kräftig anschwellen. Offensichtlich ist die Blühphase komprimierter als früher, denn Priemeln, Veilchen. Hyazinthen, Tulpen und Narzissen sind gerade dabei, ihre Blütenpracht zu entfalten..

Eventuell aufgetretene Schneeschimmelschäden in den Wiesenflächen bedürfen einiger Anstren- gungen, um langsam wieder ansehnliche Rasenflächen zu erhalten. Erste Düngegaben für unseren Rasen sollten wir bereits erledigt haben (empfohlen wird eine Stickstoffdüngung, etwa Nitromoncal). Die Gräser können sich nun langsam aus ihrer Winterruhe entwickeln. Für ein eventuelles Verti- kutieren sollte besser bis nach dem zweiten Rasenschnitt gewartet werden, da sich bis dahin die wintergeschwächte Grasnarbe gefestigt hat. Nicht zu vergessen, in die vertikutierte Fläche etwas Quarzsand einstreuen, da dies den Boden lockert, und bekanntlich Licht, Luft und Wasser für gesunden Boden nötig und somit für das Wachstum unserer Gräser vorteilhaft ist.

Doch nun zu unseren Obstbäumen. Letzte dürre Äste (Frostaufbruch) und übersehene Fruchtmumien entfernen. All zu wild treibende Kernobstbäume können noch geschnitten werden. Wundverschluß nicht vergessen. Den jährlichen Schnitt bei den Pfirsichbäumen sollten wir ebenfalls in Angriff nehmen. Die Kronen müssen jährlich zurückgeschnitten werden, um einerseits das Verkahlen der Äste zu vermeiden, anderseits die Fruchterträge für das kommende Jahr sicherzustellen. Der Schnitt kann noch während der Blüte passieren.

Zu achten ist bei Neupflanzungen von Obstbäumen auf einige wichtige Kriterien. Ein kurzes Blättern in unserer kleinen Broschüre bringt uns vielleicht Vergessenes wieder in Erinnerung.

Wenn das Treiben und Blühen in unseren Gärten in der nun zu beobachtenden Geschwindigkeit weitergeht, so werden unsere Kirschen-, Pfirsich- und Marillenbäume in den nächsten Wochen blühen. Und wenn sie erst einmal zu blühen beginnen, dann erwarten uns neue Aufgaben. Nämlich die Aufgaben, die gefürchtete Blütenmonilia und Triebspitzendürre bei unseren Steinobstgehölzen hintanzuhalten. Dies am besten mit einer 2-3malige Spritzung mit einem zugelassenen Pflanzen- schutzmittel (z.B. Baycor – bei beginnender, voller und abwelkender Blüte). Öfter deshalb, weil nicht alle Blüten zur gleichen Zeit geöffnet sind, und der Moniliaerreger über die Narben in die Pflanze eindringt.

Wer im vergangenen Jahr an der Zwetschke starken Befall durch die sogenannte Narren- oder Taschenkrankheit hatte, sollte vorbeugen. Da auch hier die Infektion wahrscheinlich über die Narben erfolgt, wäre eine Spritzung zur Hauptblütezeit möglich (empfohlen ebenfalls z.B. Baycor). Vielleicht können wir so diesen Infektionen einiges entgegensetzen.

Unsere Kübelpflanzen können wir langsam durch Zufuhr von Frischluft abhärten. Die Übersiedlung Mitte Mai dürfte dann keine allzu großen Probleme mit sich bringen.

Ideal ist nun auch das Setzen von diversen Stauden in unsere Beete oder Steingärten. Hat der vergangene Winter doch auch hier mehr oder weniger große Schäden angerichtet. Und das Angebot in vielen Gartenbetrieben ist ja wie immer recht breit gefächert. Und ehrlich – wer hat nicht viel Spaß beim Auswählen, beim Einkauf, beim Gustieren? Und letztendlich das Suchen und Auswählen des Plätzchens im Garten für den Neuankömmling. Es dann doch noch zu finden, das Plätzchen, an dem man das Heranwachsen und Blühen beobachten kann?

Ist es nicht das, was uns für all unsere Mühen und Anstrengungen im Laufe eines langen Gartenjahres entschädigt? Uns erfreut, wenn wir an schönen, wärmeren Tagen an unseren kleinen und größeren Pflanzen, die uns irgendwie fast zu Freunden geworden sind, Gefallen finden, zurückdenkend was aus den einst so kleinen Pflänzchen für stattliche Gewächse, für herrliche Blütenüberraschungen wurden.

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