Bericht des Fachberaters vom 8. Juni 2017

Endlich ist es wärmer geworden. Nach lang anhaltenden, auch heftigen Regengüssen ist es plötzlich Sommer, wenn auch noch nicht im Kalender. Alles sprießt zu unserer Freude. Wenn wir uns noch so sehr darüber freuen, die Arbeit im Garten sprießt gehörig mit.

So sollten die letzten Frühlingsblühenden Sträucher gleich nach dem Abblühen geschnitten werden. Denn nur an den einjährigen Trieben werden im kommenden Jahr wieder Blütenknospen angesetzt.

Auch unsere Nadelgehölze, allen voran Eibe, Thujen usw., die für unsere Kleingärten zu groß werden, sollten schon in jungen Jahren durch Kürzen der Verlängerungstriebe oberhalb der Verzweigung gekürzt werden. Beste Zeit dafür: Juni!

Bei Rhododendren werden nach der Blüte die Blütenstände ausgebrochen. Vorsicht auf die Knospen für den Neuaustrieb. Zu beginn der Hauptblütezeit für Rosen, zumeist im Juni, achten w i r auf Rosenrost, Sternrußtau und Rosenmehltau. Eine Spritzung, in Abständen von etwa 14 Tagen, hält diese Ärgernisse in Grenzen.

Unsere Sommerblumen Beete sollten 4-5 Wochen nach Pflanzung gedüngt werden. Vorerst stickstoffreich, dann aber nur sporadisch Phosphor Cali betont. ·

Auch der Rasen sollte bereits seine zweite Düngergabe erhalten haben. Ebenfalls Stickstoff- z. B. Nitramoncal laut Angabe, oder einem Langzeitdünger.

Die Topfpflanzen, wie Zitronenbäumchen, Fuchsien, Engelstrompete usw. stehen nun im Freien. Auch hier die Düngegaben nicht vergessen und regelmäßiges Gießen, da die Topfpflanzen schneller austrocknen können als Pflanzen im Gartengrund.

Paradeiser werden an Stäben hochgezogen. Man köpft die Tomatenpflanzen nach dem vierten Blütenbüschel. Seitentriebe ausgeizen nicht vergessen. Beim Gießen darauf achten, dass die Blätter nicht nass werden. Unsere Stangenbohnen winden sich bereits munter empor, falls wir aufmerksam die Jungpflanzen vor Schneckenfraß bewahrt haben.

Im Kampf gegen Schnecken sind wir für jedes brauchbare Mittel dankbar. Schneckenkorn ist zwar sehr effektiv aber nicht unumstritten. Eine Galvanische Lösung mit zwei übereinanderliegenden Blechen aus unterschiedlichen Metallen (zum Beispiel Zinkblech mit aufgeklebtem Kupferband) ist eine gute Abwehr. Selbstklebende Kupferbänder gibt es im Handel. Sobald eine Schnecke mit beiden unterschiedlichen Metallen in Berührung kommt, fließt ein schwacher Strom, der sie sofort umkehren lässt. Ein Stromanschluss oder eine Batterie ist dafür nicht nötig. Etwas für Bastler ganz ohne Chemie.

Etliche Kirschen sind schon rot. An Marillenbäumen kann man erfreulicherweise Fruchtansätze sehen. Ebenso an Birne und Zwetschke. Bei Pfirsich und Apfelbäumen dafür eher mäßiger. Doch das ist sicherlich in jedem Garten anders. Nach wie vor Achtung auf Birnengitterrost, sowie Mehltau bei Apfel und Stachelbeere.

Wichtig auch das „Ausdünnen“ bei überreichlichem Fruchtansatz. Die Frucht braucht genügend Platz zum Wachsen und Reifen. Außerdem darf der Baum nicht überlastet sein, damit er Blütenknospen für das nächste Jahr bilden kann. Die überschüssigen Früchte sollten mit der Schere abgeschnitten werden, die Fruchtstiele am Baum verbleiben. Keinesfalls abreißen.

Bei kräftig zurück geschnittenen Obstbäumen entwickeln sich nun reichliche Wassertriebe. Nichtbenötigte können rechtzeitig mühelos durch Pinzieren, das heißt mit dem Fingernagel abknipsen, entfernt werden.

Auch unseren gefiederten Freunden, den Vögeln, scheint es gut zu gehen. Eifrig sieht man sie Futter, sprich Insekten, also großteils Schädlinge, herbeizuschaffen. Und schon bald, oder mancherorts bereits jetzt, sind Nestlinge da. Die Schar unserer Helfer hat sich vermehrt.

Und wenn wir die Schneckenplage auch noch halbwegs in den Griff bekommen, dann bleibt uns vielleicht doch noch Zeit, Zeit für den Partner, Unterhaltung mit den Nachbarn, Grillfreuden an milden Abenden oder ganz einfach Zeit für ein paar besinnliche Momente.

wm

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