Bericht des Fachberaters vom 9. Mai 2018

Eins, zwei, drei, im Sausesschritt, eilt die Zeit, wir eilen mit. So meinte einst Wilhelm Busch in launiger Art in einem seiner Verse. Und wer würde das, im Angesicht seines Gartens, nicht bestätigen. Die herrliche Pracht der Frühlingsblüher, wie Tulpen, Narzissen, Hyazinthen, ist vorbei. Die Blütenfülle unserer Obstbäume ist über Nacht durch heftige Windböen davongeweht. Erste Fruchtansätze lassen uns auf etliche saftige Köstlichkeiten hoffen, wenn bis dahin auch noch einige Zeit verstreichen wird. Und – falls nicht verschiedenste Widernisse, wie Schädlinge aller Art, uns einen Strich durch unsere Erwartungen machen.

So Sind die Fruchtstände bei Tulpen und Narzissen schon entfernt um eine Samenbildung zu unterbinden. Die Zwiebel von abgeblühten Zwiebelpflanzen ausgraben und eingeschlagen an schattiger Stelle einziehen lassen. Frühlingsblühende Ziersträucher werden nun zurückgeschnitten, auf daß man Sich im nächsten Jahr wieder an der Blütenpracht an den einjährigen Trieben erfreuen darf.

Ab Mitte Mai können Sommerblumen ins Freiland gepflanzt werden. Doch auch hier Vorsicht! Lieber die Eismänner abwarten, da diese erfahrungsgemäß manchmal mit Nachtfrösten überraschen. Laut Prognosen scheinen die Eisheiligen aber heuer sehr zurückhaltend zu agieren.

Aufmerksamkeit werden wir auch unseren Apfelbäumen wegen Mehltau widmen. Befallene Triebe bis ins gesunde Holz zurückschneiden. Birnbäume auf Bimengitterrost untersuchen. Bei ersten orangefarbenen Tupfern eine Sprialng (mit Baycor 0,05%, Vorsicht: fischgiftig!) in Erwägung ziehen. An der Marille, die heuer durch den relativ trockenen Frühling gute Fruchtansätze bringt, zeigten Sich leider schon vereinzelt Triebspitzendürre. Auch hier gilt es, bis ins gesunde Holz zurückschneiden. 0b bei unserer Zwetschke die Bekämpfung gegen die Pflaumensägewespe, die heuer mancherorts ziemlich stark aufgetreten ist, und die Narren- oder Taschenkrankheit erfolgreich war, werden wir erst später realisieren können.

In fast allen Gärten kann man emsigste Tätigkeiten bei der Behandlung des geliebten Grüns, unseres Rasens, bemerken. Rasenschnitt, Vertikutieren (Lockerung des Bodens mit gleichzeitigem Einstreuen von Quarzsand) erst nach dem zweiten Rasenschnitt, Düngung (vor allem mit Stickstoff), Ausbesserung, Nachsaaten, alles in vollem Gang. Wichtig zu beachten bei Nachsaaten ist vor allem das gleichmäßige und regelmäßige Bewässern. Die eingeleitete Keimung der Grassamen durch ausreichende Feuchthaltung kann nicht mehr gestoppt werden. Und ein späteres Austrocknen führt unwiderruflich zum Absterben der jungen Pflanzen. Die Enttäuschung ist groß, kommt statt des erwarteten Grün – nichts. Wichtig ebenfalls das regelmäßige Mähen des Rasens. Etwa einmal wöchentlich. Die Schnitthöhe sollte zwischen 3,5-5 cm liegen. Doch das Sind eher individuelle, persönliche Erfahrungswerte, die bei jedem etwas anders liegen mögen.

Auch unser Gemüse darf jetzt nicht zu kurz kommen. Aussaat von Stangenbohnen etwa um den 10. Mai. Tomaten-, Salat-, Sellerie-, Kohlrübenpflänzchen aussetzen. Bei Erbsen ist auf die Fruchtfolge zu achten. Die Anbauphase zwischen zwei Erbsenkulturen sollte mindestens 2-3 Jahre betragen, da ansonsten verschiedenste Welkekrankheiten zu erheblichen Ausfällen führen können.

All unser Werken und Bemühen ist reichlich belohnt, wenn wir voll Freude das Werden und Gedeihen in unseren grünen Reichen, in ruhigen Stunden genießen. Beobachten auch unsere Gaste – wer immer die auch sein mögen – Käfer, Bienen, Schmetterlinge, lgel, Eichhörnchen und viele mehr. Nicht zuletzt unsere Vögel, die dank guter Winterfütterung – hoffentlich – an Nistkästen gewöhnt und von ihnen auch emsig benutzt werden. Und schon bald sehen wir das muntere Treiben der Jungvögel.

Erfreuen wir uns an all dem – es gibt ohnehin viel zu wenig Erfreuliches in dieser Welt.

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