Bericht des Fachberaters vom 8. Juli 2021

Vieles – auch die Witterung im heurigen Juni – deutet darauf hin, dass wir uns speziell im Osten Österreichs auf immer trockenere und heißere Sommer einstellen müssen. Das bedeutet eine große Herausforderung für alle, die Stauden, Obstbäume und Rasenflächen pflegen und gestalten. Eine Starke Wässerung am Morgen ist besser als ein rudimentäres Giesen am Abend. Pilz- Erkrankungen können sich durch das langsamere Abtrocknen am Abend und in den Nachtstunden leichter ausbreiten. Wichtiger denn je ist das Mulchen der Pflanzenbeete mit gehäckseltem Grünschnitt, um die Feuchtigkeit des Bodens länger halten zu können.

Rasenschnitt: Bei diesen hohen Temperaturen achten wir darauf das der Rasenmäher so eingestellt ist das zumindest 4cm Rasenhöhe stehen bleibt. Es verhindert ein zu schnelles Austrocknen und verbrennen der Rasennarbe. Nach Möglichkeit sollte nur vor einem zu erwartenden Regen gemäht werden.

Erdbeeren regelmäßig wässern: Erdbeeren reagieren sehr empfindlich auf Trockenheit, indem sich die Blattränder braun verfärben und eintrocknen. Eine dünne Mulch Schicht, z.B. aus Rasenschnitt, schützt den Boden vor Austrocknung, ersetzt aber nicht regelmäßiges Wässern. Bevorzugen Sie dafür nach Möglichkeit gesammeltes Regenwasser, das vertragen die Pflanzen besser.

Nach der Erdbeerernte: Ist die Erdbeerernte abgeschlossen, beginnt schon die Vorbereitung für das nächste Jahr. Entfernen Sie das Stroh zwischen den Reihen und dabei auch gleich gewachsene Unkräuter. Möchten Sie die Pflanzen vermehren, lassen Sie die Ausläufer noch bis Mitte August an den Pflanzen, um sie dann in ein neues Beet zu setzen. Um das spätere Anwachsen zu erleichtern, können Sie die Pflänzchen aber schon jetzt in kleinen Töpfen bewurzeln lassen.

Baumschnitt: Gerade bei Weichselkirschen ist der sommerliche Nachernteschnitt besonders wichtig, denn die Bäume tragen am besten am einjährigen Holz. Schneiden Sie daher die abgeernteten Zweige bis zu einem neuen Austrieb zurück. Dieser bildet dann zahlreiche Blütenknospen und im kommenden Jahr entsprechend Früchte. Machen Sie keinen Verjüngungsschnitt, es bilden sich zwar Früchte, jedoch deutlich weniger.
Leider wird mit dem Baumschnitt oft bis zum Herbst oder Winter zugewartet, mit dem Argument, dass die kahle Krone eine bessere Übersicht gewährt. Der Baumgesundheit ist das aber nicht zuträglich!
Der Baumschnitt sollte am besten gleich nach der Ernte durchgeführt werden.

Schädlinge:  Die Reiswanzen Nymphen sind geschlüpft. Im Larvenstadium der Grünen Reiswanze ist sie schwarz mit weißen Punkten. Die Grüne Reiswanze ist eine Wanze, die hauptsächlich Hülsenfrüchte, aber auch zahlreiche Gemüse-, Obst- und Ackerkulturen sowie Ziergehölze und -pflanzen befällt. Sie verursacht Saugschäden an Früchten, wodurch es zu Fleckenbildung, Verkorkungen und Deformationen kommt. Stangenbohnen werden schneller ausgesaugt als sie wachsen können.

Backpulver (Natron) im Pflanzenschutz: Einige Wirkstoffe, die in Pflanzenschutzmitteln verwendet werden, sind uns aus Haushalt und Küche bekannt. Rapsöl oder Schmierseife sind beispielsweise zugelassene Pflanzenschutzmittel-Wirkstoffe, wie auch die Essigsäure die als Herbizid Verwendung findet.
 „Backpulver“, besser Backsoda oder Natron, hat ebenfalls gute Wirkungen gegen Pilzkrankheiten.

Auf jeden Fall sollte bei der Gartenarbeit wie immer kein Stress aufkommen und genügend Zeit zum Grillen mit Freunden und Nachbarn oder einfach nur zum Genießen des eigenen Fleckchen Grün bleiben.

wm

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