Bericht des Fachberaters vom 10. Oktober 2023 – Pflanzenschutzmittel aus der Natur: Efeu

Üppiges Grün im Garten lockt allerlei Schädlinge an.

Statt Insektizide zu versprühen, lohnt es sich, Hausmitteln eine Chance zu geben.

Sind Gemüse, Blumen oder Kräuter etwa von Spinnmilben, Blattläusen und Wanzen befallen, hilft ein Hausmittel das sicher auch in unserem Garten oder zumindest in unserer Nähe wächst.

Efeu,
Efeu enthält in seiner ausgewachsenen Form toxische Wirkstoffe wie Triterpensaponine mit seifenartigen und hämolytischen Eigenschaften. Zusätzlich steckt in allen Pflanzenteilen der toxisch wirksame Stoff Falcarinol.

Falcarinol ist ein natürlich vorkommender ungesättigter Alkohol. Der gegen Schädlinge wirksame Stoff (Pestizid) ist beispielsweise in Karotten, rotem Ginseng (Panax ginseng) und Efeu enthalten er schützt die Wurzeln der Pflanzen vor bestimmten Pilzerkrankungen. Falcarinol ist ein chiraler Alkohol mit zwei Kohlenstoff-Dreifachbindungen und zwei Doppelbindungen.

Alle Teile der Kletterpflanze sind giftig.

Falcarinol kann allergische Reaktionen und entzündliche Hautreizungen hervorrufen.
Beim Schneiden von Efeu, der größere Mengen natürlicher Giftstoffe enthält, werden deshalb leichte Schutzmaßnahmen empfohlen.

Für die Zubereitung von 1 Liter Spritzbrühe brauchen wir vier bis fünf Ruten Efeu mit einer Länge von einem halben Meter. Alle Pflanzenteile werden möglichst kleinteilig zerlegt und in ein Gefäß mit einem Liter kaltem Wasser eingerührt.

Wichtig! Kein heißes Wasser verwenden.

Nach 24 Stunden den Auszug durch ein Tuch in einem Sieb abseihen. Mit einem Spritzer Spülmittel verliert die Brühe die Spannung und haftet besser.

Nicht verdünnen!
Nach einer Spritzung mit Efeu ist keine Wartezeit angezeigt.

Vielfach angewandt von den Gärtnern im Schönbrunner Palmenhaus.

WM

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