Bericht des Fachberaters vom 10. 6. 2013

Nach den schier endlosen Regentagen, welche regional zu verheerenden Überflutungen geführt haben, scheint sich nun doch endlich besseres Wetter am Horizont abzuzeichnen. Fast all unsere Gartenarbeiten kamen beinahe zum Erliegen. Alle noch so gut gemeinten Tips und Ratschläge ertranken in den Regenfluten. Doch wir lassen uns nicht entmutigen – um so eifriger werden die aufge- schobenen Arbeiten wieder in Angriff genommen.

Durch das vorhin schon angesprochene feuchte Wetter, kam es bei den verschiedensten Kulturen zum Teil zu großen Schäden. So ist der Befall der Marillenbäume durch Monilia wieder stark. Hoffentlich wurden sämtliche dürren Triebe (Triebspitzendürre) bis ins gesunde Holz zurückgeschnitten und mit dem Restmüll entsorgt. Nur so kann man die Ausbreitung der Monilia eindämmen. Vorbeugende Spritzungen in die Vor-, Haupt- und Nachblüte (mit Baycor) tun ihr übriges.

Mehltau nicht nur an Apfelbäumen sehr stark. Abschneiden und entsorgen. Bei starkem Befall spritzen. Ebenfalls hat der Birnengitterrost bereits seine orangenen Tupfen auf die Blätter gesetzt. Eine Spritzung mit Baycor, bei trockenem, windstillem Wetter, kann die Ausbreitung einschränken.

Und ganz stark wirkte sich in manchen Bezirksteilen der Befall der Frostspannerraupen aus. „Was sind denn das für Würmer, welche sich an Fäden vom Baum herunterlassen?“ So von einem Garten- besitzer gestellte Frage. Auf die Antwort: „Direktmaßnahme wäre eine Spritzung mit einem Insektizid, vorbeugend jedoch bei den ersten Nachtfrösten im Herbst das Anbringen von Leimrigen am Baumstamm.“ Wenn man dann aber zu hören bekommt, daß diese Arbeiten zu aufwendig und arbeitsinten- siv seien und man dafür keine Zeit habe. Man weiters auf die Anregung und den Vorschlag, daß es doch Firmen gäbe, welche in jedem Firmenverzeichnis leicht zu finden wären, welche diese Arbeiten übernehmen, als Antwort bekommt, daß dies sicherlich teuer ist und diese Arbeiten vielleicht der Fach- berater, womöglich kostenlos, übernehmen würde (faktisch als Serviceleistung), dann darf man sich nicht wundern, daß die Beratung baldigst ein Ende findet. Wie auch der Baum, der kahlgefressen wird und in der Folge irgendeinmal abstirbt. Doch so eine Ansicht, Gott sei Dank, vertrat nur ein Gartenbesitzer. Wie man hört, gehören auch solche Erlebnisse zum Tagesgeschehen eines Fachberaters.

Auch die Kräuselkrankheit hat so manchen Pfirsichbaum heimgesucht. Auch hier vorbeugend mit Kupferlösung vor der Knospenschwellung spritzen. Sind die Blätter erst einmal befallen, hilft keine Behandlung. Abpflücken und Entsorgen der Blätter im Restmüll ist die einzige Möglichkeit.

Ebenfalls begünstigt durch das feuchte Wetter, sind sämtliche saugenden Schädlinge wieder im Vormarsch. Angefangen von unseren „geliebten“ Läusen, bis Kirschfruchtfliege, Birnenpockenmilbe, Apfelblütenstecher und diverses andere Gekräuche. Und – SCHNECKEN.

Doch etwas Positives hat das feuchte Wetter doch – unser Gras, unser Rasen, erholt sich prächtig nach der langen Winterdürre und wächst und wächst. Nun sollte er regelmäßig geschnitten werden. Auch eine Düngung wäre durchzuführen.

Sollte die Sonne sich doch noch hervorwagen, so warten vielerlei Arbeiten auf uns: Heckenschnitt an Ziersträuchern ist durchzuführen. Kirschbäume nach der Ernte zurückschneiden. Bestände auf Schäd- linge kontrollieren (Apfelwickler und andere Raupen, Blutlaus, Schorf um nur einiges zu nennen). Abgefallenes, unreifes Obst entsorgen, bei starkem Fruchtbehang ausdünnen. Letzte Düngemöglich- keit bei Obstbäumen. Verblühte Rosen zurückschneiden und bei Pilzbefall mit einem Fungizidpräparat spritzen. Bereits abgeblühte, eingezogene Blumenzwiebel, die nicht an Ort und Stelle bleiben sollen, werden jetzt aus dem Boden genommen (trocken lagern und im Herbst an gewünschter Stelle einset- zen). Gemüse ernten und Unkraut jäten.

Das alles bringt, an den vielleicht doch noch kommenden schönen Tagen, wettermäßig meine ich, eine Menge Arbeit für uns alle. Daß wir dabei nicht verzagen und auch noch Vergnügen dabei haben sollen, das wünschen wir, die Fachberater, Ihnen allen!

wg

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