Bericht des Fachberaters vom 12. April 2022

Die Nachtfröste sind hoffentlich vorbei. Der Frühling hat Einzug gehalten. Praktisch über Nacht blühen unsere Gärten auf. So kommt auch über Nacht die Gartenarbeit zurück. Denn nicht alles was da spiest und grünt ist auch von uns erwünscht. Deshalb heißt es jetzt wieder für alle Kleingärtnerinnen und  Kleingärtner, ab auf die Knie.

Eventuell aufgetretener Schneeschimmel in den Wiese wird mit dem Laubbesen entfernt. Erste Düngegaben für unseren Rasen sollten wir bereits mit einem Stickstoff Rasendünger erledigt haben. Das kann aber noch mit Z.B. N27 Nitramoncal nachgeholt werden.  Bezugsquelle Klaghofer. Die Gräser können sich nun langsam aus ihrer Winterruhe entwickeln. Für ein eventuelles Vertikutieren sollte besser bis nach dem zweiten Rasenschnitt gewartet werden, da sich bis dahin die durch den Winter geschwächte Grasnarbe gefestigt hat.

Vertikutierte Grasflächen benötigen etwas Quarzsand zur Verbesserung des Bodens. Es lockert den Boden auf und sorgt mit gesundem Bodenklima für gutes Wachstum unserer Gräser.

Letzte dürre Äste und übersehene Fruchtmumien unseren Obstbäumen sind unbedingt noch zu entfernen. All zu wild treibende Kernobstbäume können noch geschnitten werden. Wundverschluss nicht vergessen.

Den jährlichen Schnitt bei den Pfirsichbäumen sollten wir ebenfalls in Angriff nehmen. Die Kronen müssen jährlich zurückgeschnitten werden, um einerseits das Verkahlen der Äste zu vermeiden, anderseits die Fruchterträge für das kommende Jahr sicherzustellen. Der Schnitt kann auch noch während der Blüte geschehen.

Bei Neupflanzungen von Obstbäumen sind einige wichtige Kriterien zu beachten. Neu zu setzende Obstbäume müssen so tief gepflanzt werden, wie sie in der Baumschule gestanden sind. Zu beachten ist jedenfalls, dass die Veredlungsstelle ca.10 cm aus der Erde herausragt. Wichtig ist auch das Einsetzen eines Pfahles vor Einbringen des Baumes in die Pflanzgrube.

Neues Pflanzmaterial nur aus dem guten Fachbetrieb holen. Kirschen- und Pfirsich- Bäume stehen schon in voller Blüte.  Marillen Bäume sind bereits abgeblüht. Jetzt  erwarten uns neue Herausforderungen.

Blütenmonilia und Triebspitzendürre bedrohen unsere Steinobstgehölze. Eine 2- 3-malige Spritzung mit einem zugelassenen Pflanzenschutzmittel wie UniversalPilzfrei Compo Duaxo, bei beginnender, voller und abwelkender Blüte kann dagegen helfen. Öfter deshalb, weil nicht alle Blüten zur gleichen Zeit geöffnet sind, und der Moniliaerreger über die Narben in die Pflanze eindringt.

Wer im vergangenen Jahr an der Zwetschke starken Befall durch die sogenannte Narren- oder Taschenkrankheit hatte, sollte vorbeugen. Da auch hier die Infektion vermutlich über die Narben erfolgt, ist eine Spritzung ebenfalls mit UniversalPilzfrei Compo Duaxo wie erwähnt angezeigt. Vielleicht können wir so diesen Infektionen einiges entgegensetzen.

Unsere Kübelpflanzen können wir langsam durch Frischluft abhärten. Die Übersiedlung Mitte Mai dürfte dann keine allzu großen Probleme mit sich bringen. Ideal ist nun auch das Setzen von diversen Stauden in unsere Beete oder Steingärten.Das Angebot in den Gartenbetrieben ist ja wie immer reichlich.

Was wir auch planen, es sollte die Freude bestärken ein Kleingärtner zu sein.
Gutes Gelingen und viel Erfolg, das wünschen die Fachberater.

WM

Bericht des Fachberaters vom 8. Februar 2022

Laut Kalender ist noch Winter. Im Gegensatz zu früheren Jahren liegt aber nicht alles unter einer Schnee- und Eisdecke verborgen, sondern vielmehr hat uns der jetzige Winter mit eher frühlingshaftem April Wetter versorgt. Alles bis dahin Gültige ist fast gänzlich außer Kraft.
Also keine Schneedecke, selbst der Rasen ist immer noch grün und frische Blätter an Bäumen sind auch schon zu finden. Einzig positiv ist das die Böden genug Feuchtigkeit haben.
Was das alles für unsere Kulturen in unseren Gärten bedeutet wird sich noch zeigen.

Vögel, unsere braven Helfer, sollten weiterhin gefüttert werden. Auch wenn sie kaum vom angebotenen Futter Gebrauch machen. Scheinbar finden sie immer noch genügend Futter in der Umgebung. Zu beachten ist aber weiterhin, dass die Futterplätze so installiert sind, dass sie für Angreifer nicht zu leicht erreichen sind. Vor allem sind streunenden Katzen aber auch Eichkätzchen und Raben Feinde unsere Vögel.

Jetzt ist in unseren Gärten noch nicht viel zu tun, aber schnell rücken die anstehenden Arbeiten näher. So sind vor allem die jüngeren Bäume vor Frostschäden zu schützen, die immer noch auftreten können. Da unter Tags in der Sonne langsam Temperaturen weit über dem Gefrierpunkt erzielt werden, kommt es in unseren Bäumen zum aufsteigenden Saftfluss.

Dieser kann bei den möglichen tieferen Nachttemperaturen gefrieren. Die Folge Frostaufbrüche. Um unsere Bäume davor zu bewahren, sollten die Stämme z. B. durch Weißanstrich oder Abdecken durch Bretter oder andere Maßnahmen, vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt werden. Im Fachhandel werden diverse Mittel für den Anstrich angeboten. Anfang Februar können an trockenen und frostarmen Tagen Apfel- und Birnbäume ausgelichtet werden. Ebenso Johannisbeere- und Stachelbeersträucher.

Leider können wir auf Grund der Einschränkungen durch die Pandemie keine vereinsweite Austriebspritzung durchführen. Wollen wir selbst eine Austriebspritzung vornehmen so sollten wir eine Spritzung mit biohetp Promanal gegen überwinternde Stadien tierischer Schädlinge sowie mit Cuproxat flüssig gegen Pilzkrankheiten durchführen. Diese Spritzung erfolgt an den ersten frostfreien Tagen mit zumindest +10°C. Wird mit einer 3%tigen Schwefelspritzung gegen die Birnenblatt Pocken Milbe gespritzt, sollte dies ebenfalls erst bei etwa +10°C geschehen. All diese Spritzungen sollten in tropfnasser Benetzung erfolgen. Nur so wird eine optimale Wirkung zu erzielen sein.

Auch das Werkzeug für unsere Gartenarbeiten wird überprüft und wenn nötig repariert. Irreparables muss ersetzt werden. Dabei achten wir auf Qualität. Billig-Werkzeug versagt meist schon nach kurzer Zeit den Dienst.

Vielleicht ist der Gedanke, den einen oder anderen Obstbaum zu pflanzen überlegenswert. In unseren Kleingärten werden Obstbäume zusehends weniger. Doch gerade in unseren Gärten, sollte kein Obstbaum fehlen. Macht dieser doch gerade den Kleingarten aus.

Überlegenswert ist vor allem was und womit wir neugestalten, oder auch Bewährtes beibehalten wollen. Was wir auch planen, es sollte in jedem Fall die Freude bestärken ein Kleingärtner zu sein.

Dazu wünschen die Fachberater gutes Gelingen und viel Erfolg für Ihre und unsere Vorhaben im neuen Gartenjahr.

WM

Bericht des Fachberaters vom 11. November 2021

Ende Oktober gab es noch einmal alles. Einige spätsommerliche Tagen, aber auch Regen und heftigen Sturm. So unangenehm der Sturm auch war, die auf den Obstbäumen verbliebenen Fruchtmumien sind fast alle weggeweht.

Jetzt ist in unseren Gärten Saubermachen angesagt. Herumliegendes krankes Laub und Fruchtmumien gehört entsorgt, aber nicht auf dem Kompost. Frisch gepflanzte Bäume oder Sträucher werden nochmals fest eingegossen. In den nächsten milden Tagen können die wirklich allerletzten Pflanzungen vorgenommen werden.

Ansonsten belässt man die Pflanzen bis zum Frühjahr lieber in den Baumschulen. Die Wintergrünen wie Koniferen, Rhododendren und Buchsbaum gehören nochmals kräftig gegossen. Rosen anhäufen, Hochstammrosen einpacken. Keinesfalls geschlossenen Plastikfolien wie Müllsäcke verwenden da hier Dunst entsteht der in der Nacht gefrieren kann und Schimmelpilze fördert. Der Rückschnitt erfolgt erst im Frühjahr.

Unser gelagertes Obst sollte mindestens einmal pro Woche kontrolliert werden. Eine einzige faule Frucht genügt um eine ganze Steige anzustecken und zu verderben.

Jetzt ist der letzte Termin In unseren Gärten für das Roden und Einwintern der nicht winterharten Zwiebeln und Knollen. Ebenso letzte Möglichkeit zur Pflanzung unserer Frühjahrsblüher, wie etwa Vergissmeinnicht, Stiefmütterchen und viele andere mehr. Ziergräser bleiben ungeschnitten. Erst im Frühjahr nach den Eisheiligen zurückschneiden.Stehendes Wasser in den abgeschnittenen Halmen kann bei Frost die Stöcke zerstören. Wenn nötig wird noch ein letztes Mal der Rasen geschnitten. Der Rasenschnitt mit verhäckselten Pflanzenteilen aus unserem Garten ist eine Bereicherung für unseren Komposthaufen. Abgeerntete Gemüsebeete werden umgestochen und Kompost eingearbeitet. Die oberste Bodenschicht wird dabei aufgelockert so das Wasser leichtert einsickern kann um die Frostgare zu ermöglicht.

Die bereits im Winterquartier befindlichen Kübelpflanzen werden öfters sehr genau kontrolliert, damit sich diverse Schädlinge, ob tierisch oder pilzlich, nicht ausbreiten können. Notfalls auf Hilfsmittel aus dem Fachmarkt zurückgreifen.

Haben wir all das erledigt dann dürfen wir nicht vergessen unseren Garten winterfest zu machen. Also alles Werkzeug sicher verwahren und das Wasser absperren und die Leitungen entleeren um im Frühjahr böse Überraschungen zu vermeiden. Im Übrigen haben wir sicherlich noch etliches vor, und nicht nur im Gärten. Denn Weihnachten Iommt ja auch heuer wieder. Also noch alle Besorgungen erledigen und nur keinen Stress aufkommen lassen!

wm

Bericht des Fachberaters vom 14. Oktober 2021

Der Herbst hat Einzug gehalten. Unser Wetter hat sich auf kühlere Nachttemperaturen umgestellt. Dennoch werden wir mit sonnigen Tagen verwöhnt, Ideal für die Herbstarbeit die jetzt angesagt ist.

Wir nehmen den Obstbaumschnitt in Angriff. Die Steinobstbäume haben wir Großteiles schon im September bearbeitet. Nach dem Abernten des Kernobstes nehmen wir uns der Apfel- und Birnbäume an. Dichte Kronen werden ausgelichtet. Altes abgestorbenes Holz entfernt. Alte Leimringe entsorgt und durch neue ersetzt. Den Stützpfahl, so vorhanden, nicht vergessen! Der Frostspanner ist sicher schon bereit für den Aufstieg.

Sollten wir uns zur Pflanzung neuer Obstgehölze entschließen, so ist jetzt der richtige Zeitpunkt dafür. Ab Anfang  Oktober bieten die Baumschulen unterschiedlichste Sorten an. Beim Kauf sollte man sich wirklich gut beraten lassen. Zum Beispiel: Welche Sorte sich für den jeweiligen Standort und Lage am besten eignet. Nur so bleibt man vor späteren bösen Überraschungen verschont.

Beim Pflanzen sind dann einige wichtige Kriterien zu beachten. Falls man diese Hinweise nicht schon in der Baumschule erhält gilt als Grundregel folgendes: 

Zuallererst wird eine ausreichend große Pflanzgrube ausgehoben und darauf geachtet, dass die spätere Baumscheibe nicht zu klein gerät. Ein Stützpfahl wird eingeschlagen. Dieser sollte nicht zu dünn sein und in der üblichen Windrichtung vor dem neuen Bäumchen stehen. Nur so kann er sicheren Halt bieten.

Dann wird das Bäumchen eingesetzt. Zuerst die vertrockneten Wurzelteile entfernen und die verbleibenden Wurzeln vorsichtig in der Pflanzgrube ausbreiten. Gute Erde in das Pflanzloch einbringen (keinen Dünger!). Vorsichtig festtreten und anschließend einwässern. Nicht vergessen – die Veredlungsstelle soll mindestens 5-10 cm aus der Erde ragen. Dann das Stämmchen am Stützpfahl befestigen.

Am besten eignet sich dafür ein etwas stärkeres Hanfseil oder ein Fahrradschlauch. Keinesfalls jedoch Draht. Dieser könnte später einwachsen und unserer Neupflanzung ernsten Schaden zufügen.

Der Oktober ist aber auch die ideale Pflanzzeit für unsere Zierpflanzen. Ob dies nun Stauden oder Nadelgehölze sind, der Fachhandel bietet mehr als wir pflanzen wollen oder können. Ebenfalls Stecklinge von Stauden können noch gemacht werden. Hierzu schneidet man einjährige Triebe mit etwa drei Augen ab und steckt sie mindestens zwei Augen tief in die Erde, ein Auge soll aus dem Boden herausstehen. Vielmehr ist nicht zu tun, als zuzuwarten, dass der Steckling antreibt.

Blumenzwiebeln für die Frühlingsblüher werden jetzt ebenfalls gesetzt.

Auch in unseren Gemüsegärten hat der Herbst Einzug gehalten. Gut ausgereiftes Gemüse, vor allem unser Wurzelgemüse kann bei Schönwetter geerntet werden. Beste Lagerbedingungen sind bei etwa 2-3° C und hoher Luftfeuchtigkeit.

Unsere Paradeiser werden, wenn die Nachttemperatur unter 10° C sinkt, abgenommen. Sie können bei Temperaturen bis 20° C im Raum nachreifen. Sie brauchen dazu kein Licht.

Die Kübelpflanzen sollen nun nach und nach ins Winterquartier übersiedeln. Sollten die Nachttemperaturen sich dem Gefrierpunkt nähern, so ist es allerhöchste Zeit sie umzusiedeln. Die Winterquartiere sollten eine Temperatur von etwa 5-10° C bieten. Die Pflanzen vor dem Überwintern unbedingt auf Schädlingsbefall kontrollieren und nötigenfalls bekämpfen. So haben wir die Gewähr, auch im nächsten Jahr wieder gesunde, schöne Pflanzen zu haben.

Ich glaube also, wir alle haben noch einiges für die nächsten Wochen zu tun.
Auf jeden Fall sollte es Spaß machen und gelingen, dass wünsche ich ihnen.

WM

Bericht des Fachberaters vom 9. September 2021

 

Nach diesen eher heißen Sommer mit seinen hohen Temperaturen ist es nun Zeit das wir uns auf die kommenden Herbstarbeiten vorzubereiten. Unseren Rasen haben wir Mitte August das letzte Mal gedüngt. Spätere Düngungen sollen nur mit stickstoffarmen Produkten vorgenommen werden, da ansonsten das Wachstum in den Winter getrieben wird.

Unsere Obstbäume sind Großteils abgeerntet. Verbliebene Früchte sollten entfernen wir um Monilia zu vermeiden.
Monilia Fruchtmumien sind im Frühling nicht nur für unsere Kulturen, sondern auch für weit entfernte eine erhebliche Infektionsgefahr. Monilia befallenes Material gehört in den Restmüll und nicht auf dem Komposthaufen! Bitte achte sie darauf.

Die Ernte von Marillen und Pfirsichen war vielerorts recht unterschiedlich, je nach Sorte und Lage. Bei Zwetschken trat mancherorts verstärkter Befall durch die Pflaumensägewespe auf, so kam es zu eher geringen Ernteerträgen. Doch dies ist, wie gesagt, regionsweise unterschiedlich.

Mit dem Baumschnitt für Steinobst sollten nun begonnen werden. Spätestens aber nach dem Abernten.

Abgeblühte Ziergräser werden erst im Frühjahr geschnitten um zu vermeiden das Wasser in die offenen Halme eindringt und bis in die Wurzeln gefrieren kann. Das kann einen Totalausfall vermeiden.

Vor dem Auftreten der ersten Nachtfröste, etwa Ende Oktober, sollten Leimringe gegen den Frostspanner an den Stämmen der Bäume und eventuellen Stützpfählen angebracht werden. So kann man einiger maßen sicher sein, dass die flugunfähigen Weibchen des Frostspanners kleben bleiben und ihre Eier nicht in den Baumkronen ablegen.

Ein im Frühjahr durchgeführter Austrieb Spritzung ist sicherlich eine gute Ergänzung, um die vielleicht doch in den Baumkronen deponierten Ei Gelege zu ersticken, ist aber keine Alternative zum Leimring. Austriebs Spritzungen in einzelnen Gärten sind jedoch ohnehin nicht besonders zielführend. Guten Erfolg kann nur eine flächendeckende Maßnahme über eine gesamte Gartenanlage bringen.

Früh im September kann man sich auch schon Gedanken machen, welche Blumenzwiebel zu setzen sind, um im Frühjahr wieder durch ihre Blütenpracht erfreut zu werden. Jetzt ist auch die Zeit um Stecklinge von Blütensträuchern zu vermehren.

Bei Neuanschaffungen aus den bunten Pflanz- und Samenkatalogen achten wir besonders auf Regional heimische Pflanzen und Samen Angebote. Pflanzen aus fernen Ländern, also Neophyten, haben in unseren Gärten nichts verloren. Die Gefahr der Einschleppung von neuen Schädlingen, für die es bei uns keine natürlichen Feinde gibt, ist viel zu groß. Auch neue Krankheiten können durch diese Neophyten eingeschleppt werde für die unsere heimischen Kulturpflanzen, Bäume und Sträucher keine Abwehr kennen.

Aber lassen wir uns dadurch nicht die gute Laune verderben. Freuen wir uns vielmehr auf die letzten noch kommenden schönen Spätsommer- und Herbsttagen, bevor wir uns vollends der Herbstarbeiten ergeben. Deshalb genießen sie die noch kommenden schönen Tage.

WM