Bericht des Fachberaters vom 11. 9. 2014

Ein sehr ereignisreicher Sommer ist nun fast zu Ende. So manch einer wird sich fragen, wo war er denn eigentlich im August – der Sommer – nämlich. Dieser Sommer mit all seinen Hitzetagen im Juli und etlichen Wetterkapriolen danach.
Pflanzen und Gewächse in unseren Gärten haben ebenfalls Überraschungen für uns bereit- gehalten. Das Gras wuchs und kaum geschnitten, wars in gleicher Höhe schon wieder da. Früchte wurden zu den unmöglichsten Zeiten reif, faulten jedoch auch recht schnell schon auf den Gehölzen, oder einige Obstbäume brachten wahnsinnig vielen, andere nur geringen oder überhaupt keinen Ertrag. Mit einem Wort, ein recht verrückter Sommer. Die Hoffnung auf einen halbwegs „normalen“ Herbst bleibt uns jedoch. Auch wenn der beginnende Herbst eine ganze Menge von Aufgaben und Arbeiten für uns bereithält.
Angefangen bei unserem Obstgarten. Das Kernobst soll recht vorsichtig abgenommen werden, wenn dies nicht bereits geschehen ist, um Druckstellen, vor allem bei Lagerobst zu vermeiden. Angefaulte oder moniliabefallene Früchte müssen raschest entfernt werden. So verhindert man ein Übergreifen der Fäulnis auf benachbarte Früchte. Fallobst sammeln und entsorgen.

Achtung! Moniliafrüchte nicht auf den Kompost, sondern mit Restmüll entsorgen!

An den Baumstämmen Leimringe anbringen. Der Frostspanner kommt sicherlich auch heuer.
Die Pflanzzeit für Obstgehölze beginnt mit Ende September und endet bei Frosteinbruch. Ausgenommen sind Marille, Pfirsich und Wein, da diese zu den besonders frostempfindlichen Sorten zählen. Wie bereits früher erwähnt, sollten Obstgehölze nur von wirklich rennomierten Baumschulen bezogen werden. Dort erhält man auch die nötige Fachberatung, welcher Baum für welchen Standort, für welchen Boden, geeignet ist.
Auch für Nadelgehölze ist nun die günstigste Pflanzzeit. Die Jungpflanzen sollten genug neue Wurzeln bilden können, welche dann im Winter Feuchtigkeit aufnehmen sollen.
Unser Rasen ist regelmäßig gedüngt, geschnitten und gewässert worden. Ab jetzt sollten auch keine Volldünger gegeben werden, da der Rasen ansonsten mit seinem Wachstum in den Winter getrieben wird. September ist die ideale Zeit für Ausbesserungs- und Neuansaaten von Rasen, da die nun vorhandene Bodenwärme für das rasche Ankeimen ein Garant ist. Nicht ver- gessen: Neuansaaten feucht halten, da eine Austrocknung der Keimlinge Negativerfolge bringt.
Blumenzwiebel, für das Blühen im Frühjahr, sollten im September gepflanzt werden. Letzter Heckenschnitt möglich. Mit Steckhölzern kann man jetzt günstig Blütensträucher vermehren. Z. B. Deutzie, Forsitie, Spirea und viele andere. Etwa 25 cm lange, bleistiftstarke, einjährige Triebe werden geschnitten und so in die Erde gesteckt, daß nur eine Blattknospe herausragt.
Stauden können jetzt geteilt werden. Im Staudenbeet haben die Ziergräser ihre Rispen zum Teil schon gebildet. Diese sollten nicht abgeschnitten werden. Im Spätherbst, bei Raureif, wo uns keine Blüten mehr erfreuen, bilden sie einen äußerst attraktiven Anblick.
Und bis zu unserer wirklich großen Herbstarbeit im Garten, wie Baumschnitt usw., verbleibt uns noch etwas Zeit. Und diese Zeit sollten wir nützen, an den nun hoffentlich doch noch kommenden schönen Herbsttagen nicht nur unseren Garten, sondern auch die Natur um uns herum so richtig zu genießen. Ob das nun eine Wanderung durch die herbstlichen Wälder, ein Ausflug in unsere herrliche Bergwelt – oder an lauen Herbstabenden ein Beisammensein in gemütlicher Runde, etwa beim Heurigen, ist – jedefalls – viel Spaß auch dabei!

wg

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